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  • AutorenbildNadine

Die jüngste Zeit: März 2020

Mein Vorsatz war, meine Impulse zur jüngsten Weltentwicklung, erst nachdem sich die Situation etwas beruhigt hat, zusammenzufassen. Ein Text, welcher mir jedoch in den vergangenen Tagen in die Hände kam, überbordete mein Vorsatz schlagartig.


Es ist eine verrückte Zeit, welche wir gerade durchlaufen. Manchmal komme ich mir vor, im falschen Film zu sitzen. Ich möchte endlich aus dem Traum aufwachen. Aber es ist die Realität. Ich fühle mich leer und frage mich, was auf mich, meine Familie und die gesamte Gesellschaft alles zukommen wird.

Doch, habe ich doch gerade von meiner Tochter gelernt, dass Gedanken-Frage-Spiralen unproduktiv sind. Wie auch Analysen mit Daten von gestern selten eine Prognose für die Zukunft sicherstellen. Damit meine ich nicht wissenschaftliche Fakten und Statistiken, sondern Indizien, welche wir für uns persönlich heranziehen, um uns eine Antwort auf die Frage zu geben, wie morgen die Realität aussieht. Mit diesen rein mathematisch-statistischen Methoden kann unsere Ratio nicht (gut) umgehen und versetzt uns eher in Ungewissheit, was gar Angst und Panik auslösen kann.

Ein AHA-Erlebnis verspürte ich als ich den Text "Die Welt nach Corna" von Matthias Horx gelesen habe. Horx versucht mit der Technik "RE-Gnose", wie er sie nennt, die Welt nach Corona zu beschreiben. RE-Gnose ist ein Visionierungsprozess. Im Gegensatz zur PRO-Gnose wird nicht "in die Zukunft" geschaut, sondern von der Zukunft aus zurück auf das Heute. Mich fasziniert diese Technik sehr und erinnerte mich, dass ich sie selbst schon angewendet habe. Und zwar bei einer beruflichen Standortbestimmung: Ich musste mir vorstellen, wie ich als 80-jährige mit einer engen Freundin vor dem Kamin sitze und über mein Leben erzähle. Was sind die wichtigen, schönen, eindrücklichen, erzählenswerten Ereignisse, die ich als Greisin mit meiner Freundin noch einmal Revue passieren lassen möchte. Andersrum könnte man sich auch fragen "Was möchte ich mit 80 Jahren erlebt haben". Aus dem Stegreif ist diese Frage jedoch viel schwieriger zu beantworten als wenn man sich eine wie obengenannte Szene visualisiert. Versuch es selbst!


Horx zeigt ebenfalls in diesem Text auf, warum die RE-Gnose anders als eine klassische Prognose wirkt. Es hängt mit den spezifischen Eigenschaften des Zukunfts-Sinnes des Menschen zusammen. Denn der Verstand des Menschen ist darauf programmiert, sich vor der Zukunft zu fürchten oder auf diese zu hoffen. So führt der Verstand den Menschen weg von seiner tiefsten inneren Wahrheiten und somit innerem Potential, welches stets nur im JETZT erfahren werden kann (vgl. Hess 2019, S. 44-45). „Wenn wir "in die Zukunft" schauen, sehen wir ja meistens nur die Gefahren und Probleme "auf uns zukommen", die sich zu unüberwindbaren Barrieren türmen. Wie eine Lokomotive aus dem Tunnel, die uns überfährt.“ Genau diese Barriere vermittelt uns Angst und trennt uns von der Zukunft. Dementsprechend ist es auch viel einfacher Horror-Szenarien für die Zukunft darzustellen.


Der Visualisierungsprozess hingegen entwickelt „eine Erkenntnis-Schleife, in der wir uns selbst, unseren inneren Wandel, in die Zukunftsberechnung einbeziehen.“

Horx meint damit, dass wir uns innerlich mit der Zukunft in Verbindung setzen und dadurch eine Brücke zwischen dem Heute und dem Morgen entsteht. „Es entsteht ein "Future-Mind" - Zukunfts-Bewusstheit.“


So führt Horx weiter, dass wenn der Visualisierungsprozess richtig gemacht wird, so etwas wie Zukunfts-Intelligenz entsteht. Der Mensch ist dabei in der Lage, nicht nur die von aussen kommenden Ereignisse, sondern auch die inneren Adaptionen, mit denen er auf Veränderungsprozesse reagiert, zu antizipieren.


Im Visualisierungsprozess geht der Mensch mit seinem Sein selbst mit auf die Reise und bleibt nicht in der Gegenwart stehen. Indem die Lebendigkeit des Menschseins, „die zu jeder wahren Zukunft gehört“ , miteinbezogen wird, kann die Angststarre überwunden werden. Unsere Ratio kann die möglich veränderten Gegebenheiten viel besser erfassen und bewältigen.


Sobald wir das Gefühl haben, etwas bewältigt zu haben oder zu können, fühlen wir uns lebendig und gut. Neurobiologisch einfach erklärt: In Stresssituationen, dazu gehört auch das Angsthaben, werden die Hormone Adrenalin und Noradrenalin ausgeschüttet. Sie dienen dazu, kurzfristige Reaktionen auszulösen, um den Stress zu bewältigen. Beispielsweise durch Kampf, Flucht oder Resignation (auch bekannt als Fight, Flight, Freeze) - die evolutionsbiologische Antwort auf Stress. Ist die Stresssituation bewältigt, wird der Neurotransmitter Dopamin (im Volksmund Glückshormon) quasi als Belohnung ausgeschüttet. Dabei wird der Zugang zu unseren Synapsen geöffnet und der Mensch ist glücklich, zuversichtlich und lebendig. Mit einem gesunden Dopamin-Spiegel sind wir fähig Visionen zu haben und Pläne zu schmieden. Und genau das ist das punctum saliens der RE-Gnose: In der „Dopamin-Phase“ wird von einem Punkt aus der Zukunft auf die Vergangenheit zurückgeschaut. Was soviel bedeutet, dass alles bereits erlebt - ergo bewältigt ist - und so der Mensch auf das fiktiv Erlebte einen anderen Blickwinkel wirft und andere Gefühl hegt.

Selbstverständlich sind diese menschlichen Prozesse viel komplexer als in meinen Zeilen beschrieben. Nebst den neurobiologischen Abläufen spielen die psychologischen Aspekte, wie genetisch determinierte oder erlernte Verhaltensmuster ebenfalls eine wichtige und bedeutende Rolle.



Meine Wieder-Entdeckung der RE-Gnose im Zusammenhang der jüngsten Entwicklung gab mir den Impuls, für die nahe Zukunft selbstbestimmend die Lebensgestaltung meiner Familie in die Hand zu nehmen und zwar ohne Angst.


Ich wünsche mir, dass diese jüngste Entwicklung, die wir gerade weltweit erleben, alle als Impuls für ihre eigene Lebensgestaltung nutzen können, um Positives daraus zu schöpfen.


Herzlichst

Nadine


Quellenangabe von Bücher und weiterführende Links/Bücher:



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